Eindrucksvolle Bauten, eindrucksvolle Baustellen im sonnigen Berlin
Es gehört nun schon zur guten Tradition des Kurpfalz-Internats, dass die Kursstufe 1 ihre Klassenfahrt in die Bundeshauptstadt unternimmt. Und ebenso zur guten Tradition scheint es zu gehören, dass Berlin uns mit dem schönsten Spätsommerwetter erfreut und damit wesentlich zum guten Gelingen der Kursfahrt beiträgt. Der Organisatorin der Fahrt, Frau Jacqueline Göbel, war es zudem wieder gelungen, ein abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen, das allen Ansprüchen gerecht wurde – den Ansprüchen der begleitenden Lehrer und Tutoren nach einer Erweiterung des kulturellen und politischen Wissens ihrer Anvertrauten, aber natürlich auch den verständlichen Ansprüchen der Schüler nach viel Spaß in der Gemeinschaft und nach etwas Ablenkung vom harten Schulalltag.
Das Programm begann - nach dem Einchecken in unserer Unterkunft Industriepalast in der Warschauer Straße, in unmittelbarer Nähe zur früheren Grenze zwischen Ost und West gelegen – mit einem gemeinsamen, trotz der Gruppengröße von 40 Schülern und 4 Lehrern noch recht gemütlichen Abendessen. Eine Stadtrundfahrt mit dem Bus am Vormittag des nächsten Tages gab allen Berlin-Neulingen die Gelegenheit, die Stadt in all ihren faszinierenden Facetten kennenzulernen – den Kiez in Kreuzberg genauso wie die Prachtbauten am Potsdamer Platz. Eindrucksvoll war sicher auch ironischerweise all das, was noch nicht fertig zu sehen ist – das Berlin des Jahres 2013 ist immer noch eine riesengroße Baustelle (u.a. wird gerade Unter den Linden die U-Bahn neu gebaut bzw. erweitert).
Auch der Besuch des Reichstagsgebäudes mit einer sehr informativen Einführung in die Arbeitsweise des Deutschen Bundestags gehörte mit zum Programm dieses Tages, ebenso die immer sehr beliebte Promi-Schau bei Madame Tussauds und ein abendlicher Besuch im Improvisationstheater in der Berliner Kabarett-Anstalt. Ein Kontrastprogramm bot der nächste Tag: der geführte Rundgang durch das ehemalige Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen machte den Schülern eindrucksvoll die dunklere Seite der deutschen Zeitgeschichte bewusst, der Besuch des Berlin Dungeon am Nachmittag machte deutlich, wenn auch natürlich in sehr unterhaltsamer Form, dass sich das Leben in der Großstadt Berlin auch in weiter zurückliegenden Zeiten vor allem für die ärmeren Bürger an vielen dunklen, lebensbedrohenden Schauplätzen abspielte.
Am letzten Besuchstag kamen zunächst die Technikbegeisterten zu ihrem Recht durch den Besuch des Technikmuseums und des sog. Spectrums, das vielfältige Möglichkeiten zur spielerischen Erfahrung mit unserer hochtechnologischen Welt bot. Und – immer noch bei strahlendem Sonnenschein – durften wir zum Abschluss der Reise auf den VIP-Plätzen des Olympiastadions Platz nehmen, was nach dem intensiven Stadtprogramm der vergangenen Tage natürlich die willkommene Gelegenheit bot, die müden Beine ein wenig auszuruhen.
Paul Denzer