Am 18. März 2025 unternahm der Geologie-Kurs K25 mit Herrn Dr. Hoffmann eine Exkursion zur Grube Messel, einem der bedeutendsten Fossilienfundorte weltweit und seit 1995 UNESCO-Weltnaturerbe.
Vor etwa 48 Millionen Jahren, im Eozän, entstand durch vulkanische Aktivitäten ein Maarsee an der Stelle der heutigen Grube Messel. In diesem tiefen Kratersee herrschten sauerstoffarme Bedingungen, die eine Zersetzung abgestorbener Organismen verhinderten. Im Laufe der Zeit lagerte sich organisches Material in Schichten am Seeboden ab und bildete den sogenannten Ölschiefer.
Ab 1859 wurde in der Region zunächst Raseneisenerz abgebaut. Später konzentrierte man sich auf die Gewinnung von Ölschiefer, aus dem durch Verschwelung Mineralölprodukte gewonnen wurden. Dieser industrielle Abbau dauerte bis zur Schließung der Grube im Jahr 1971. Danach sollte die Grube Messel in den 1980er-Jahren als Mülldeponie dienen. Der Hauptgrund, warum die Grube letztlich nicht als Mülldeponie genutzt wurde, war der wissenschaftliche und kulturelle Wert des Fundortes. In der Grube wurden immer wieder spektakulär gut erhaltene Fossilien entdeckt, darunter vollständige Skelette von Urpferdchen, Vögeln, Fischen und Insekten. Diese Funde lieferten und liefern noch heute wichtige Informationen über das Leben und Klima im Eozän vor rund 48 Millionen Jahren.
Durch intensiven öffentlichen Protest und wissenschaftliches Engagement wurde das Deponie-Projekt gestoppt. 1991 wurde die Grube unter Denkmalschutz gestellt.
Die Grube Messel ist bekannt für die außergewöhnlich gut erhaltenen Fossilien. Um diese Funde dauerhaft zu konservieren, werden größere Fossilien in Epoxidharz eingebettet, während kleinere, wie Insekten, in Glycerin aufbewahrt werden. Ein bemerkenswerter Fund ist das nahezu vollständige Skelett eines frühen Primaten, das auf ein damals vorherrschendes tropisches Klima hinweist. Des Weiteren fand man auch Skelette von Krokodilen, welche in der Ausstellung hängen. Man setzte das Fossil mit Hilfe von Sekundenkleber wieder zusammen, sodass die einzelnen Schuppen des Tieres deutlich erkennbar sind.
Nach einer Einführung in die geologische Geschichte der Grube Messel begab sich die Gruppe unter fachkundiger Leitung einer Biologin in das Gelände. Insgesamt ging die Führung durch das weitläufige Gebiet ca. zwei Stunden. An Hütten wurde immer wieder gestoppt, um den Schülern einzelne Funde zu zeigen – genauso wie die verschiedenen Gesteinsschichten in der Grube.
Als Highlight suchte die Gruppe – leider wenig erfolgreich – selbst nach kleineren Fossilien von Insekten oder Blätterabdrücken. Unten angekommen erklärte die Biologin die Technik hinter den Bohrungen, mit denen man die Tiefe des noch vorhandenen Ölschiefers herauszufinden versucht.
Am Ende der Tour und wieder oben angekommen besichtigte der Kurs noch das Museum. Ein Höhepunkt der Exkursion war für die Gruppe auf jeden Fall die Präsentation von Fossilienfunden, darunter hervorragend erhaltene Skelette von Urpferdchen, bei denen man teils noch Mageninhalte oder bei einem sogar einen Fötus erkennen konnte. Diese Funde verdeutlichten die hohe Biodiversität, die in der Region vor 48 Millionen Jahren herrschte.
Die Exkursion zur Grube Messel bot dem K25 Geologie-Kurs einen tiefgehenden Einblick in die Entstehungsgeschichte des Ölschiefers und die industrielle Nutzung der Lagerstätte. Die Grube Messel bleibt ein unverzichtbarer Ort für das Verständnis der Erdgeschichte und der Entwicklung des Lebens auf unserem Planeten.